50 Jahre Kreuzkirche Konstanz-Allmannsdorf
Eine Führung durch die Kirche
Bei der Plakataktion Mitte November 2006 für ein Adventskonzert des Konstanzer Kammerchors: „Te deum“, v. M.A.Charpentier, ergab sich ein Gespräch mit Pfarrer Dörsam über die Kreuzkirche, (kleinere Bauschäden, Reparaturarbeiten, Teilsanierung etc.). Ein gemeinsamer Rundgang durch die Kirche schloß sich an mit Hinweisen auf architektonische Besonderheiten (z .B. Mauerwerk, Glasbetonsteine, Fußboden, Gestühl, Abendmahlsgeschirr und Türgriff von Raichle, Meersburg, Wandteppich vom Ehepaar Bissier, Hagnau u.s.w.).
Der Bitte von Pfarrer Dörsam gerne entsprechend lade ich Sie als interessierte Gemeindeglieder ein zu einem Rundgang durch die Kreuzkirche Konstanz–Allmannsdorf anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums am heutigen Palmsonntag 2007.
Mein Vater, der Architekt Hermann Blomeier, der die Kreuzkirche entwarf und deren Bau leitete, wird uns auf diesem Rundgang gewissermassen begleiten.
Eine kleine Zeitreise ins Allmannsdorf von 1930-50
Wir besuchen Hermann Blomeier, der dort in der Ruppanerstr.11 lebt, und lassen uns berichten, wie das damals so war.
Es ist etwa Mitte der 40ger, wir sehen auf der Straße beim alten Rathaus einen kleinen Jungen, ca. 9 Jahre alt, und einen grossen Mann, schwarzer Mantel, keine Haare mehr, wie Pater Antonius bei Wilhelm Busch. Wir hören den Knaben, wie er den grossen Mann grüßt: „Gelobt sei Jesus Christus, Herr Pfarrer“ und wie der ihm antwortet.: „In Ewigkeit Amen, mein Sohn“.
Der evangelische Knabe bin ich, der grosse Mann ist der katholische Pfarrer Iwo Dold von St. Konrad.
Diese Szene beleuchtet sehr anschaulich die damalige Situation im Dorf: bis Ende des 2.Weltkriegs gibt es nur wenige evangelische Familien. Sie gelten wie wir zunächst als Neigschmeckte oder Zuegroaste. Alle meine Freunde sind katholisch.
Die nächstgelegene evangelische Kirche ist die Paulus-Kirche in Petershausen. Sie ist in einer Zeit ohne Privatfahrzeuge und bei fehlender Busverbindung kaum erreichbar. Regelmässige Besuche von Gottesdiensten sind daher nicht möglich.
In diesem katholischen Umfeld wachse ich jedoch ohne konfessionsbedingte Schwierigkeiten auf mit den Kindern der Familien Biehler und Schwan und denen der Allmannsdorfer Bauern und Kaufleute. Häufig gehe ich mit meinem Freund Christoph Biehler in den katholischen Gottesdienst in St. Georg.
1945, der Krieg ist endlich aus, die Franzosen kommen, Hermann Blomeier wird von den Befreiern für 14 Tage als Bürgermeister von Allmannsdorf eingesetzt.
Es setzt ein starker und lange andauernder Flüchtlingsstrom ein. Im Lager Egg finden die Flüchtlinge eine erste Unterkunft. Durch diese neuen Einwohner ergibt sich im Dorf eine sehr starke Zunahme an evangelischen Mitbürgern, die bis zu einer eigenen evangelischen Kirche in Allmannsdorf noch etliche Jahre warten müssen.
In dieser Situation stellt der katholische Pfarrer Iwo Dold den evangelischen Christen für ihre Gottesdienste einen Raum in seinem Pfarrhaus in Allmannsdorf zur Verfügung, - schon damals gelebte Ökumene, lange bevor dieser Begriff sein heutiges Selbstverständnis erhielt.
Die Inanspruchnahme dieser Gastfreundschaft war jedoch auf Dauer nicht haltbar.
Anfang der 50ger Jahre beschließt die Evangelische Kirchengemeinde Konstanz den Neubau einer Kirche in Allmannsdorf. Sie erwirbt ein entsprechendes Grundstück im Gewann Thal an der Jakobstraße und schreibt einen Architektenwettbwerb aus. Der Architekt Hermann Blomeier gewinnt diesen Wettbewerb als 1. Preisträger.
Hermann Blomeier Lernen, Lehre, Studium und Bildungsreisen
Wer war dieser Hermann Blomeier?
Geboren wird er am 19. Mai 1907 in Gelsenkirchen als erstes von drei Kindern, würde also jetzt 100 Jahre alt. Er wächst in einfachsten Verhältnissen auf. Der Vater wird Betriebsassistent und Prokurist auf der Zeche Radbod bei Hamm. Die Familie zieht dorthin um.
Hermann Blomeier besucht die Oberrealschule in Hamm, die er 1924 mit der Mittleren Reife abschließt. Gegen den elterlichen Willen geht er zur Handwerker - und Kunstgewerbeschule in Dortmund. Klare Vorstellungen über ein Berufsziel hat er noch nicht, er denkt an Schiffsbau oder Innenarchitektur. Diese Ausbildung schließt er als Maurergeselle ab.
Walter Herricht, Leiter dieser Kunstgewerbeschule, empfiehlt ihn an Professor Paul Klopfer, den Leiter der Braunschweigischen Landesbaugewerbeschule Holzminden. Mit der Zeugnisnote „Sehr gut“ macht er dort 1930 seinen Abschluß im Hauptfach „Hochbau“.
Professor Klopfer rät ihm zum Weiterstudium am Bauhaus Dessau.Dort führt er sein Studium ab Oktober 1930 weiter. Aufgrund seiner hervorragenden Zeugnisse werden ihm die ersten drei Semester erlassen. Hermann Blomeier studiert bei Mies van der Rohe, MaxHilbersheimer, Richard Neutra, Vassily Kandinsky, Paul Kleeu.a. Er ist Meisterschüler von Mies van der Rohe. Am 12. Juli 1932 erhält er eines der letzten Diplome des Bauhauses, bevor es durch die Nazis aufgelöst wird.
Hermann Blomeiers Einstellung zur Architektur wurde während seiner Ausbildung am Bauhaus im wesentlichen geprägt von den beiden großen Meistern Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe. - Gropius, Vertreter des sog. „weißen Bauhauses“: klare Baukörper, Mauerwerk, verputzt, weiß gestrichen; - Mies van der Rohe, Vertreter des sog. „schwarzen Bauhauses“: klare Baukörper selbstverständlich auch bei ihm, Stahl, Glas, Naturstein. Von ihm stammt der Begriff „Form folgt Funktion“.
Diese Formel wird für Hermann Blomeier Grundlage seines architektonischen Schaffens.
Nach dem Diplom zurück in Holzminden ist Hermann Blomeier zunächst arbeitslos. Er lernt PMkennen. PM ist Paul Müller, ein Schweizer aus Lenzburg, der als Privatlehrer in Holzminden am dortigen Landschulheim tätig ist. Mit ihm geht es auf Studienreisen nachSüddeutschland, in die Schweiz und nach Italien.
In Ravenna beeindruckt ihn die Kirche Sant’Appollinare in Classe, eine dreischiffige Basilika aus dem 6. Jahrhundert in byzantinischem Baustil. Sie wird für Hermann Blomeir zum Inbegriff und Vorbild christlichen Sakralbaus.
Sant’Appollinare in Classe ist ein klarer, schnörkelloser Baukörper in Sichtmauerwerk, mit flach geneigtem Satteldach, mit Ziegeln gedeckt und mit einem seitlich frei stehenden Turm, dem Campanile, mit vollendeten Proportionen und überwältigender Lichtführung im Inneren.
Hermann Blomeier kritisiert lediglich die runde Form des später erbauten Turmes, wodurch der Turm nach seiner Meinung mit der Kirche keine bauliche Einheit eingeht, sondern sich von ihr abwendet.
Ein niederer Verbindungsgang zwischen Turm und Kirche ist ohne besondere Bedeutung.
Hermann Blomeier der Architekt
PM vermittelt den ersten Bauauftrag: das Wohnhaus für den Zahnarzt Lahme in Zürich-Höngg. Hermann Blomeier ist inzwischen 26 Jahre alt.
Ein weiterer Aufenthalt in der Schweiz ist 1933 aus politischen Gründen –„Machtergreifung“ Hitlers – nicht mehr möglich. Für die Planung, die Werkplanung und Architektenleistungen muß ein grenznaher Ort gefunden werden. Unter den infrage kommenden Städten Konstanz, Waldshut oder Lörrach fällt die Wahl auf Konstanz.
Es findet sich eine Wohnung bei der jüdischen Familie Löwenstein in der Bodanstraße. Hermann Blomeier ist ohne Büro praktisch ein Architekt am Küchentisch. Pläne müssen per Kurier über die Grenze gebracht werden. PM fungiert in Zürich als „Bauleiter“. Die Bauzeit fällt in die Jahre 1933-1934.
Nach der Fertigstellung 1934 ist Hermann Blomeier wieder arbeitslos. Im renommierten Konstanzer Architekturbüro Ganter, vorm. Ganter & Piccard , Bahnhofstr.3, findet er schließlich eine Anstellung, zunächst als Bauzeichner, mit besonderer Befugnis zum Entwerfen. Das „normale“ Leben eines Architekten kann also beginnen.
Er plant eigenverantwortlich einige Wohnhäuser. Darunter das Haus Burger, Ruppanerstr. 11, in das die junge Familie – Heirat 1934 in Holzminden – ins Erdgeschoß einzieht und in dem sie bis 1952, bis zum Bau des eigenen Hauses auf der Allmannshöhe, bleiben wird.
So kamen die Blomeiers nach Allmannsdorf.
1940 bis 1944 dient Hermann Blomeier als Unteroffizier bei der Wehrmacht, ist Funker, Kartograph bei der Luftwaffe, Aufklärung, und 1944 bis zum Ende des Krieges beim Wehrmeldeamt Überlingen.
Nach Kriegsende arbeitet Hermann Blomeier weiter im Büro Ganter. Er wird Partner. Die Firma heißt jetzt Ganter & Blomeier. Nach dem Tode des Partners Ganter 1949 führt er das Büro alleine weiter. Es erfolgt der Umzug in die Schillerstraße 7, die heutige Konzilstraße, wo auch das Erzbischhöfliche Bauamt unter Leitung von Max Schätzle seinen Sitz hat.
Es geht aufwärts. Nach kleineren Aufträgen folgen größere. Er nimmt an Wettbewerben teil mit anfänglich kleinen Erfolgen bis zum Volltreffer im Wettbewerb zur evangelischen Kreuzkirche in Allmannsdorf 1954. Dabei erzielt er den 1. Preis.
Bürgermeister Schneider setzt sich vehement für die tatsächliche Umsetzung dieses 1. Preises ein. Hermann Blomeier erhält den Auftrag. Der erste Spatenstich erfolgt im November1955, der Baubeginn ist Frühjahr 1956 und die Kreuzkirche wird am 14. April 1957, Palmsonntag, eingeweiht.
Die evangelische Kreuzkirche Allmannsdorf
Wir stehen vor der Kreuzkirche, da wo jetzt der Kindergarten ist und schauen uns diese Kirche von außen genauer an:
Die Kreuzkirche ist ein klarer, schnörkelloser Baukörper in Sichtmauerwerk, mit flach geneigtem Satteldach, mit Ziegeln gedeckt und mit einem seitlich frei stehenden Turm, dem Campanile.
Kommt uns das nicht bekannt vor? Haben wir das nicht schon mal gehört?
Richtig: Sant’Appolinare in Classe bei Ravenna. Diese Basilika ist also geistiges Vorbild für Hermann Blomeier bei der Planung der Kreuzkirche. Hier sehen wir sehr anschaulich die Umsetzung einer Idee von Kirche und Raum aus dem 6. Jahrhundert in die Mitte des 20. Jahrhunderts und in einen anderen christlich konfessionellen Bereich.
Wir schauen weiter. Auf der Fassade des Westgiebels hebt sich hell die Figur des Kreuzes ab. Es ist in den Mauerwerksverband eingearbeitet, ist somit Teil des konstruktiven Mauerwerks -und trägt die Last. -- Unter diesem Zeichen steht die Kirche.
Wir erinnern uns an die Kritik von Hermannn Blomeier, an der runden Form des Campanile bei Sant’ Apollinare in Classe.
Der Turm der Kreuzkirche dagegen ist quadratisch, sein Dach ist um 90 Grad gedreht, also zur Kirche hingewendet, sie gleichsam beschützend. Eine kleine Geste führt zu einer großen Aussage. Kirchenschiff und Turm bilden so eine räumliche und geistige Einheit.
Bei der Kreuzukirche handelt es sich um einen Stahlbeton-Skelettbau, ausgemauert mit Sichtmauerwerk aus „Lufinger Stein“, einem Hartbrandziegel aus der Ziegelei Embrach bei Baden in der Schweiz . Sowohl seine Maße als auch die weiß-gelbe bis orange Farbe sind für diesen besonderen Stein charakteristisch. Beides belebt den Eindruck der an sich glatten Fassade.
Die Türklinke der Eingangstür ist blau emailliert und trägt den Buchstaben Alpha, Symbol für Anfang, Eingang. Wir treten ein und kommen zunächst in den Verbindungsgang zwischen Turm und Kirche. Während dieser bei Sant’ .Appolinare in Classe ohne Bedeutung ist, wird er hier zum Eingangsbereich, Windfang, Verteiler. Er wird zur Vorhalle, zum Pronaos.
Von hier geht es rechts durch einen kleinen Vorraum - die Wendeltreppe aus Aluminium-guss, eine Sonderanfertigung der Aluminiumwerke Singen nach den Plänen von Hermann Blomeier, führt zur Empore - weiter in den kleinen Versammlungsraum unter der Empore.
Er ist durch eine hölzerne Falttür vom Kirchenschiff getrennt und kann im Bedarfsfall dem Kirchenraum zugeschlagen werden.
Nach links führt der Verbindungsgang an den dort eingerichteten Toilettenräumen vorbei in den Turm, von hier hinauf in die Glockenstube mit den drei Glocken, deren Dreiklang damals auf Anregung des Architekten auf das Geläut von St.Konrad abgestimmt worden ist.
Geradeaus gelangen wir durch eine doppelte Pendeltür in das direkt an den Vorraum anschliessende einzige Seitenschiff . Wir haben damit eine sogenannte einhüftige Basilika vor uns. Das Seitenschiff der evangelischen Kirche erhält hier eine völlig andere Bedeutung als in einer katholischen Kirche, wo in der Regel Seitenaltäre untergebracht sind.
Hier wird das Seitenschiff zum Haupt-Zugangsbereich. Wir haben also keine zentrale Eingangstür und keinen Mittelgang auf der Westseite. Es fehlt die sonst übliche symmetrische Mittelachse und damit die direkte Hinwendung zum Altarbereich beim Betreten der Kirche. Dies hat Hermann Blomeier bewusst vermieden, weil für ihn die Mittelachse einer Kirche trotz gometrischer Schönheit auch gleichzeitig die Teilung der religiösen Gemeinschaft bedeutete, die sich im Kirchenraum zum Gebet versammelt.
Aus dem Seitenschiff also gehen wir nach rechts in den Innenraum der Kirche mit seinen durchgehenden Bankreihen, die für Hermann Blomeier dem Gedanken der Einheit der Andachtsgemeinde eher entsprachen als beispielsweise eine freie Bestuhlung, wir treten in unsere Bankreihe ein, begrüßen die schon dort sitzenden, sehen die Südwand mit ihren mit farbigen Gläsern bestückten „Jochen“ und wenden uns erst dann dem Altarbereich zu.
Diese einzelnen „Joche“ wirken wie Lichttore, die im Bereich der Bankreihen wie geschlossen erscheinen. Tatsächlich wirken sie wie angelehnte Tore. Wie durch einen Spalt dringt Sonnenlicht durch die Lichtbänder zwischen den weiss -gelben Ziegelwänden in den Kirchenraum. In den Altarbereich flutet jedoch ein ganz besonderes Licht in vielfachen Tönungen durch ein weit geöffnetes Tor und füllt den ganzen Raum. Es vereinigt sich mit dem „kälteren“ reinen Blaulicht aus dem hell gehaltenen Betonwabenwerk des nördlichen Seitenschiffes zu einer wirksamen Harmonie.
Die Ursache für dieses ganz besondere Licht sind die Glasfüllungen dieses hellen Beton-wabenwerks. Jeder dieser Glasbausteine ist noch mit einer Scheibe echten Antikglases belegt. Dieses Antikglas mit seinen natürlichen Struktur -Unregelmässigkeiten bewirkt, in allen Farbstufungen sorgfältig über die Lichtwand verteilt, den Eindruck unirdischer Raumlichtflut. Auch hier, wie in Sant’ Apollinare in Classe, vollendete Proportionen und eine überwältigende Lichtführung -- nur anders.
Die Flächen der Wände zeigen ein versetztes Sichtmauerwerk aus „Lufinger Stein“ in „gotischem Verband“. Dieser wird so genannt, weil er ursprünglich von den gotischen Baumeistern bevorzugt wurde. Dabei wechseln „Kopf und Läufer“ miteinander, d. h. breit und lang liegender Stein, so dass sich ein zellenhaftes Gewebe sich kreuzender Linien ergibt. Seine Intensität wird noch dadurch erhöht, dass die Läufer jeweils um Fingerbreite vor die Köpfe vorgezogen sind. Wir würden heute kaum noch einen Maurermeister finden, der ein solches Mauerwerk erstellen könnte.
Den Altarraum beherrscht ein mächtiger Wandteppich an der Ost-Giebelwand mit dem Kreuz auf der Weltkugel, dem Alpha und Omega und den angedeuteten Erdteilen neben dem Kreuz. Er scheint die Farbwirkung der Glasbausteine zu aufzunehmen, hebt sich von der Altarwand ab, die wiederum das Zeichen des Kreuzes ins Unendliche wiederholt.
Der Wandteppich ist ein Werk aus dem ehemaligen Hagnauer Atelier Bissier – der Entwurf stammt von Julius Bissier, seine Frau hat den Teppich in eigener Werkstatt gewoben.
Die Kirche ist von Hermann Blomeier, dem Architekten, in allen Einzelheiten von den Türgriffen bis zum Altar durchkomponiert, angefangen von den herrlichen Zinnschmiedearbeiten des Meersburger Silberschmiedemeisters Raichle, den Paramenten, dem nicht mehr in Gebrauch stehenden Altartuch, dem Kreuz aus emaillebelegtem Zinn, dem Abendmahlsgeschirr mit Kelchen, Kanne und Brotteller, den Leuchtern bis zum Taufbecken, bis hin zu den Bänken, zur Kanzel, zur Altartischplatte, jeweils aus dem gleichen Holz.
Alle Beschläge sind aus schwarz gebranntem Eisen, Altarträger, Grundplatte und Taufstein sind aus feierlich schwerem Marmor, einem schönen, dunklen, grüngrauen Stein aus der Lahnlandschaft, der Taufstein zieht wegen seiner einzigen Rundform sofort den Blick auf sich, der Fußbodenbelag besteht aus „Solnhofener Platten“, ein Material, das damals scherzhaft als „Marmor der Armen“ bezeichnet wurden. Heute ist es einer der teuersten Natursteinbeläge.
Im Altarraum wie im ganzen Kircheninneren gibt es darüber hinaus keine besonderen Schmuckelemente, keinen Figurenschmuck, keine Ornamente.
Der Schmuck dieser Kirche besteht aus der Wahl der Materialien und deren sorgfältiger Abstimmung aufeinander - „Form folgt Funktion“ - wir erinnern uns
Wir haben alles Wesentliche gesehen und gehört, was ich über die Kreuzkirche weiß.
Beim Verlassen der Kirche bemerken wir auf der Türklinke das Omega, Symbol für Ausgang.
Für die Nachschrift: Heinz-Gerd Egberdt
Für den Inhalt: Christoph Blomeier